Das Kerngeschäft des RWE Konzerns ist die Erzeugung und der Vertrieb von Energie und Wasser. Unser Kerngeschäft ist die Automatisierung von Rechenzentren mit großen Datenmengen. Bei der RWE fiel die strategische Entscheidung für Unix und gegen z/OS. Das bedeutet, dass alle archivierten Daten für Finanzwesen migriert werden müssen. Wie man 3,4 Terrabyte aus 803.000 Listen migriert und dabei noch neue Produkte einführt, lesen Sie im hier im DCI Blog.
Automatisierte Migration von 803.000 Mainframe Listen
Rechnungswesen-relevante Listen werden bei RWE seit vielen Jahren in dem z/OS-basierten Output Management-System Beta 93 verwaltet und langfristig archiviert (6 und 10 Jahre). Die strategische Entscheidung des Unternehmens für den Einsatz von Unix- und SAP-Softwareprodukten machte eine AIX-basierte Lösung für die langzeitarchivierten Listen notwendig.
Die RWE Systems Computing GmbH evaluierte die am Markt verfügbaren Softwareprodukte hinsichtlich Funktionalität und Tauglichkeit für große Volumina, da das neue System langfristig mehr als 4,5 Millionen langzeitarchivierte Listen der RWE mit einem Speichervolumen von 3,4 Terrabyte übernehmen sollte.
Aufgrund der geforderten Performance fiel die Entscheidung auf das Unix-basierte Output Management System Beta UX. Diese Lösung wird mittelfristig auch für Partner außerhalb des Konzerns verfügbar gemacht werden.
Migration der Daten von Beta 93 (z/OS) nach Beta UX
Gemeinsame Konzeption und Vorbereitung
Nach konzeptionellen Vorgesprächen wurde eine Testinstallation inklusive Testmigration durchgeführt. Beides verlief sehr zufriedenstellend, so dass im direkten Anschluss daran mit der Installation des Beta UX Systems begonnen wurde. Parallel dazu führte der Beta 93 Administrator von RWE Systems innerhalb von 15 Arbeitstagen die erforderlichen Vorbereitungen durch: Ermitteln der Sachgebiete, Verwaltungen und Formular-Listen sowie Einrichten von Distribution und Print Control in Quell- und Zielsystem. Bei dieser Gelegenheit konnten auch die zahlreichen Charakteristische Druckmerkmale und Printsteuerungen analysiert und bereinigt werden.
Durchführung der Migration innerhalb von 6 Monaten
Mit unserer Migrationssoftware kann die Listenmigration automatisch vorgenommen werden. Hierbei werden die Listen zurückgeladen und an Beta UX weitergeleitet. Nach erfolgreicher Übertragung werden die Listen in der Online-Spool wieder gelöscht, um Platz für neue Listen zu schaffen.
Auf diese Weise konnten 803.000 für das Rechnungswesen relevante Listen der RWE-Gesellschaften von Beta 93 nach Beta UX weitgehend automatisiert migriert werden. Die Migration der 630 GB lief 20 Stunden pro Tag an 7 Tagen in der Woche und war innerhalb von nur 6 Monaten abgeschlossen.
Anschließend konnten innerhalb von 2 Monaten die Listen und die Autorisierungen der Endanwender in den z/OS-Systemen gelöscht werden. Das Gesamtprojekt einschließlich Testphase und Vor- und Nachbereitung konnte bei geringem Personaleinsatz nach 11 Monaten abgeschlossen werden.
Beta UX: Komfortables Output- und Dokumenten Management unter Unix
Beta UX ermöglicht komfortables Output Management von großen Datenmengen auf Serverplattformen unter Unix und Linux. Anwendungsschwerpunkt ist dabei die Listenverteilung, Druckverwaltung und Druckarchivierung für den Output aus Unix-Systemen (z.B. SAP R/3, SAP/HR, ISU, …). Klassische Output Management Funktionen wie das Separieren und Verteilen von Dokumenten sind damit für die Verarbeitung von Unix-typischen Druckdatenströmen realisiert.
Durch das seitenweise Separieren und Verteilen von Text-, AFPDS-, PCL- und Postscript-Dokumenten können Auszüge aus umfangreichen Datenlisten direkt an zentrale und verteilte Printer, Poststraßen, Fax-Server und E-Mail-Systeme geliefert werden. Bei einer Druckerstörung kann wie beim z/OS-basierten Beta 93 seitengenau wieder aufgesetzt werden, ohne dass die Daten erneut in der Anwendung erzeugt werden müssen.
Einführung der Web-Oberfläche für die Endanwender
Im Zuge des Migrationsprojektes wurde auch der Beta Web Enabler eingeführt, mit dem die Anwender in den Fachabteilungen die Listen von Ihrem PC aus aufrufen und bearbeiten können. Funktionalität und Design der wurden nach den Anforderungen von RWE umgesetzt und implementiert. Nach der Installation und Einrichtung der notwendigen Berechtiguns-Profile wurde das System einer Gruppe von Anwendern zum Test übergeben. Binnen kürzester Zeit hatten sich die Anwender eingearbeitet und bewerteten das System sehr positiv, da sie die bisherigen Arbeitsprozesse elektronisch beibehalten und ihre Kenntnisse über die in Beta 93 gespeicherten Listen weiternutzen konnten.
Beta Web Enabler ist ein Modul, mit dem Endanwender flexibel und schnell auf Dokumente in Beta 93, Beta UX und Beta 99 zugreifen können. RWE setzt dieses Modul für den einfachen und unternehmensweiten Zugriff auf die Dokumente ein, die nun in Beta UX verwaltet werden. Die Endanwender benötigen hierfür lediglich einen Web-Browser und eine gültige Zugriffsberechtigung. Die Anwender können Listen auswählen, anzeigen, mit Anmerkungen versehen und lokal nachdrucken. Dabei werden nur die Seiten übertragen, die vom Anwender ausgewählt wurden. So können kurze Response-Zeiten bei geringer Netzwerkbelastung realisiert werden.
Schnelle Einarbeitung in Beta UX
Da Beta UX und Beta Web Enabler in Design und Logik in hohem Maße dem bislang eingesetzten Beta 93 entsprechen, konnten die neuen Systeme inklusive der neuen grafischen Benutzeroberfläche sowohl vom Administrator als auch von den Anwendern schnell produktiv eingesetzt werden. Der geringe Schulungsbedarf für die Anwender wurde vom Beta UX Administrator selbst abgedeckt.